Weihnachtsmusik umfasst eine so breite Palette an Stilrichtungen, dass man eine Playlist von mittelalterlichen Liedern bis zu swingenden Popsongs füllen kann. Die Stile beleuchten unterschiedliche Aspekte der Weihnachtsszenerie. Still ist es an der Krippe, wo sich eine staunende Gruppe Hirten vor dem Wunder der Geburt im Stall versammelt hat. Vorher wurden die Hirten aber klanglich berauscht vom Gloria der Engel und „eilten“ nach Bethlehem, wie es in der Bibel heißt. Freude ist überall zu spüren über das besondere, wegweisende Ereignis.
Im Weihnachtskonzert des St.-Gotthard-Gymnasiums war eine solche Playlist aus unterschiedlichsten Weihnachtsstücken zu erleben. Ein Erlebnis ist es tatsächlich in mehrfacher Hinsicht. Die farbig ausgestrahlte Basilika ist seit Abt Joscios Zeiten ein barocker Wunderraum, der besonders in der Weihnachtszeit eine feierlich erhabene Atmosphäre ausstrahlt. Ein Erlebnis sind alljährlich die unterschiedlichen Ensembles der Schule, die sich auf der Höhe ihres Könnens zeigen. Nach einer mystischen Klangwolke um die mittelalterliche Antiphon „Herr, send herab uns deinen Sohn“, eröffneten die Blechbläser klangvoll das Programm. Das Querflötenensemble, der Mädchenchor und die Gitarrengruppe zeigten in kleiner Besetzung, wie intensiv die Tugenden des Musizierens dort im Kleinformat trainiert werden. Genaue Intonation und ein organisches Musizieren ist für die jungen Musikerinnen und Musiker eine Selbstverständlichkeit.
In großer Besetzung traten der Gemischte Chor, das Orchester und die Bigband auf. Weihnachtszauber kam mit der Ballettmusik zur Geschichte um den „Nussknacker“ in die Basilika. Den Geist der American Christmas verströmte das vielfarbige Arrangement „Candlelight Christmas“ von Benjamin Harlan. Für die heiterste Weihnachtsfreude stimmte die Bigband „White Christmas“ an, das in der Fassung mit Bing Crosby legendär geworden ist. In seinen Fußstapfen wandelte Kilian Auge stilsicher mit sonorem Bariton.
Schulleiter Johann Lummer bedankte sich bei den verantwortlichen Lehrkräften Stefan Binder, Bernhard Falk, Alexander Gsödl, Christoph Hackl, Stephanie Immertreu und Peter Kessler für die geleistete Arbeit, die Organisation und für ihr musikalisches Engagement. Nach einem gemeinsamen Weihnachtslied ließen die Besucher das Konzert bei einer Tasse Glühwein vor der Basilika in der klaren Winternacht ausklingen.
Bernhard Falk / 19.12.24