Nach den großen Konzerten im Dezember beginnt das musikalische Kalenderjahr in Niederalteich immer mit einem kleinen Format. Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 9-12 präsentieren sich im Hausmusikabend der Oberstufe. Die Qualität, die dort zu erleben ist, schließt aber nahtlos an die musikalischen Jahresausklänge an, wie das Konzert am Mittwochabend in der Aula und im Gotthardsaal zeigte. Über die reifen Leistungen kann man zuweilen nur staunen. Namentlich seien aus der Vielfalt der Beiträge ein paar Highlights erwähnt. Clara Wieczorek gestaltete das Querflötenkonzert von Pergolesi mit müheloser Selbstverständlichkeit und flexiblem Ton. Begleitet wurde sie hochaufmerksam und konzentriert von ihrem Klassenkameraden David Schweizer, der auch als Trompeter im Solospiel mit dem „Alla Marcia“ von Hausl zu überzeugen wusste. Sein Instrumentalkollege Kilian Auge aus dem Leistungsfach Musik schloss den Abend gewitzt mit dem launischen „Hollywood freeway“ ab. Von den vielen ausgezeichnet geschulten Gitarristen sei repräsentativ Pavlov Romankov genannt, der mit der „Danza“ von Morel ein hochvirtuoses Werk auf die Bühne und das Publikum zum Staunen brachte. Milena Asen interpretiere den ersten Satz aus Beethovens Mondscheinsonate mit feinem Klangsinn und sicherem Gespür für den Spannungsbogen des düsteren Tonbilds.
Es verwundert durchaus, wie es die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe in der täglichen Schulbeanspruchung schaffen, sich genügend Übezeit aus ihrem Zeitkontigent zu schneiden, um zu solchen Leistungen zu kommen. Es belegt ihre Leistungsbereitschaft, ihre Hartnäckigkeit und nicht zuletzt ihre Begeisterung für die Sache Musik, dass sie nicht locker lassen. So anstrengend das Üben auch manchmal sein mag - Abende wie diese zeigen: Es lohnt sich!
Bernhard Falk / 16.01.2024