Das Bayerischen Kultusministeriums hat vom 28. bis 30. April 2025 den besten Teilnehmerinnen und Teilnehmern Bayerns der ersten beiden IJSO-Runden ein Vorbereitungs-Camp angeboten, um die bisherigen Leistungen zu würdigen und gezielt auf die Klausur der dritten IJSO-Runde vorzubereiten. Zwei Praktika in Chemie und in Biologie an der Uni Regensburg rundeten das Programm des Camps ab. Begabte Schülerinnen und Schüler sollen so gezielt in den Naturwissenschaften gefördert werden. Juliane Schreiner aus der Klasse 10c des St.-Gotthard-Gymnasiums nahm als eine von Bayerns besten IJSO-Olympioniken an diesem Camp teil!
In der Jugendherberge am Unteren Wörth stand bei der Ankunft am ersten Tag erst einmal das Kennenlernen der 25 anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Bayern im Vordergrund, bevor die Zimmereinteilung und eine Erklärung des Ablaufs der Tage erfolgten. Nach dem ersten gemeinsamen Mittagessen auf der Terrasse des Speisesaals wurden die Unterrichts- und Praktikumsgruppen eingeteilt. Es gab Unterrichtseinheiten in Biologie und Chemie. Während in Biologie der Schwerpunkt auf die verschiedenen Arten von Zellen gelegt wurde, ging es im Chemieunterricht insbesondere um den Aufbau von Atomen und dem daraus resultierenden unterschiedlichen Reaktionsverhalten der Elemente. Es wurde das Aufstellen und Ausgleichen von Reaktionsgleichungen geübt, was den einen bereits gut gelang, den anderen jedoch noch einige Schwierigkeiten bereitete. Diese konnten aber durch die Unterstützung der Lehrerinnen beseitigt werden.
Aber nicht nur das Lernen stand am ersten Tag auf dem Programm, es gab nach den Unterrichtseinheiten eine Stadtführung durch Regensburg, deren Highlights der berühmte St.-Peter-Dom und die Steinerne Brücke waren. Um 18.00 Uhr zurück in die Jugendherberge, gab es Abendessen und einen freien Abend, um sich gegenseitig bei Spielen wie Tischtennis oder Federball besser kennenzulernen. Zum Abschluss des Tages gab es um noch ein Gruppentreffen, um den Ablauf des nächsten Tages zu besprechen.
Der zweite Tag begann gegen 7.30 Uhr im Speisesaal mit dem Frühstück und danach gab es weiter Biologie- und Chemieunterricht. Diesmal wurden Fakten über die Osmose und die Säure-Base-Chemie sowie Redoxreaktionen besprochen. Nach dem Mittagessen ging es per Bus auf den Weg zum Umweltbildungszentrum Regensburg, wo über ein digitales Quiz wichtige Informationen zum Thema Klima, Klimawandel und Klimaschutz erarbeitet wurden. Nach diesem spannenden Exkurs fand, zurück in der Jugendherberge, weiterer Biologieunterricht für die gesamte Gruppe statt. Es ging um Blutgruppen und deren Kombination und Verträglichkeit zueinander. Nach dem frühen Abendessen stand am Abend viel freie Zeit zur Verfügung, die wegen des warmen, sonnigen Wetters von der gesamten Gruppe für einen weiteren Spaziergang durch Regensburg genutzt wurde. Wie am Vortag fand zum Tagesabschluss noch eine Besprechung zum Ablauf des folgenden Tages statt.
Am dritten Tag mussten gleich nach dem Frühstück die Zimmer geräumt werden. Danach ging es umgehend mit einem Bus an die Uni Regensburg, wo die Gruppe der praktische Teil des Camps erwartete. Juliane nahm am Chemiepraktikum zum Thema „Nachweisreaktionen“ teil. Dabei wurden mithilfe des als Indikator wirkenden Blaukrautsaftes verschiedene Lösungen auf ihren pH-Wert überprüft, Chlorid, Iodid und Sulfat mithilfe von Silbernitrat (AgNO3) und Bariumnitrat (Ba(NO3)2) nachgewiesen und über Flammenfärbung die Anwesenheit bestimmter Metallionen in Salzen identifiziert. Nach diesem lehrreichen und aufregenden Praktikum gab es noch kleine Demonstrationsversuche vom Praktikumsleiter, bei dem effektvolle Phänomene wie das Anzünden eines sowohl in Wasser als auch in Alkohol getränkten Tuches gezeigt wurden. Das Tuch brennt, aber es verbrennt nicht. Desweitern wurden Effekte mit Flüssigstickstoff gezeigt. An Stellen, wo er hingegossen wurde, entstanden große Nebelschwaden, weil die Luftfeuchtigkeit an den Bereichen, wo der Stickstoff verdampft, kondensiert. Jeder konnte sich etwas von dem Flüssigstickstoff über die Hände gießen und feststellen, dass beim Verdampfen des Flüssigstickstoffs auf der Hand ein gasförmiges Stickstoffpolster zwischen der Hand und dem Flüssigsticksoff entsteht, sodass die Hand vor Erfrierungen geschützt war. Zum Mittag war das Praktikum auch schon beendet und nach der Rückfahrt zur Jugendherberge wurde das Gepäck eingesammelt und die Heimreise angetreten. Drei ereignisreiche Tage fanden ihr Ende!
Dr. Stefanie Bank / 22.05.2025