St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

„akademietag“ der Oberstufe zum Fest des Hl. Benedikt

Abt Marianus nahm sich eine Stunde Zeit für seine Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, um Ihnen die Spannung zwischen Sehnsucht und Verheißung zu verdeutlichen

Das St.-Gotthard-Gymnasium in Trägerschaft der Benediktiner Niederaltaich lädt seit Jahren die Oberstufe zu einem Akademietag ein. Nach einer einjährigen Pause, bedingt durch das Heranwachsen des G9, stand heuer wieder für die Q12 der akademietag auf dem Stundenplan, um die Regel des Hl. Benedikt, die Mönche wie auch das Klosterleben besser kennen zu lernen.

Abt Marianus konnte seinen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erklären, wie es gelingen kann „die Seele zu trainieren“. Passend zum Leitmotiv der Benediktiner „Ora et labora et lege“ erklärte Abt Marianus, dass der Mensch eine Leib-Geist-Seele Einheit sei. Vor allem in der Schule werde das Geistige gepflegt, die geistige Nahrung. Ähnlich wie es hier und auch bei der leiblichen Übung eine Kontinuität brauche, um erfolgreich sein zu können, brauche auch die Seele eine kontinuierliche Übung. Mönche würden dies insbesondere im Gebet, der Meditation und in der Schriftlesung sowie in der Stille üben. Es gelte, der Sehnsucht des Menschen Raum zu geben und als Haltung einzuüben. Auch Schülerinnen und Schüler könnten sich zum Beispiel täglich zehn Minuten Zeit nehmen, um in die Stille zu gehen und Zeit für sich zu haben. „In der askesis, der Einübung, könne man die Freude in der Seele ohne äußere Bedingungen spüren lernen“. Ausgehend von Gott als dem großen Unbekannten, „Gott ist das große X, da es kein direktes Verständnis von Gott gibt“, machte sich Abt Marianus Gedanken, dass man im Mönchtum sich mit der Sehnsucht langsam an dieses Geheimnis heranspüren könne. „Gott ist Verheißung, Fülle. Und dies korrespondiert mit der Grundkraft des Menschen, der Sehnsucht. Und wir Mönche versuchen diese Sehnsucht auf das Geheimnis auszurichten“, so der Abt.

Im Anschluss konnten sich die Schüler in zwei von vier angebotenen Workshops eintragen: „Das Besondere im byzantinischen Ritus“ verdeutlichte Frater Symeon, das „Mönchtum im Mittelalter“ behandelte Frater David. Frater Serafim übte mit den Schülerinnen und Schülern Meditation und Pater Quirin zeigte „Lost Places“ des Klosters und stieg bis in den Dachboden und auf die Glockentürme. Ein gemeinsames Mittagsgebet beendete den Akademietag.

„Sehr guad war‘s“ – war das Fazit bei den Oberstuflern. Auch wenn die Stille manchmal anstrengender war, als manche Unterrichtsstunde.

Alfred Hüttinger / 11.07.2025