Nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit der Aktion Knochenmarkspende war die Schule auf der Suche nach einem neuen Partner zur Weiterführung der Konzerttradition. Mit dem Familienzentrum unter dem Vorsitz von Hela Schandelmaier wurde schnell eine unterstützenswerte Einrichtung gefunden, die im sozialen Leben der Stadt eine wichtige Rolle spielt. Schandelmaier erklärte eingangs das Konzept des Vereins und wies auf die mehr als passende Verbindung des Konzerts mit der Vereinsaktivität hin. Es sind Kinder und Jugendliche, die musizieren und für Kinder spielen, die am „Dorfbrunnen“, wie die Vorsitzende den Raum des Familienzentrums charakterisierte, sich begegnen und ihr Kindsein leben können. Die Arbeit des Vereins würdigte der 2. Bürgermeister der Stadt Günther Pammer und spannte den Bogen weiter zum Kulturviertel, dessen Organisationsteam das Konzert großmütig ermöglicht hat. Schulleiter Johann Lummer nutzte das Bild der sich neu öffnenden Tür, um den wesentlichen Gedanken der Benefizkultur herauszustellen, nämlich die Solidarität. Sie sei gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Situation ein wichtiges Erziehungsziel. Umso erfreulicher sei es, mit dem Familienzentrum eine neue Beziehung beginnen zu können.
Viele professionelle Festivals setzen auf Education-Projekte, um Musik auf klassischen Instrumenten aus der Ecke grauer Herrschaften herauszuholen. Der Reiz liegt auf der Hand. Es ist die Unmittelbarkeit, das noch nicht professionell Verstellte, die Frische und Neugier, die man bei Jugendlichen spürt. Im konzentrierten Raum des Kapuzinersaals, dessen Tonnengewölbe eine dichte Akustik erzeugt, in der Gitarren, Stimmen und Akkordeons gleichermaßen schweben können, führten also die Niederalteicher vor, was den Zauber jugendlichen Musizierens ausmacht und warum sich die Festivalverantwortlichen so sehr um sie bemühen.
Da wiegt sich Tobias Eichinger anmutig phrasierend durch den Tanz in Moskau, macht Pavlo Romankov die Danza von Morel zu einer tiefgründigen Gitarren-Nocturne, da berührt der Kammerchor mit einer klanglich bezaubernden Variante von Coldplays Song „Fix you“, dass es ganz still wird im Saal und man eine Träne hinunterschluckt. Flankierend und nicht minder hörenswert das Querflötenensemble, der exakt trainierte Mädchenchor und weitere Solistinnen und Solisten, wie Kilian Auge auf der Trompete. Zum Abschluss greift das Orchester klangfüllend in den Stadl hinein und bringt das erste Benefizkonzert am 2. April für das Familienzentrum soundmächtig zum Abschluss.
Der Verein und das Niederalteicher Gymnasium freuen sich nach dem gelungenen ersten Tanz durch die Tür auf die weitere Zusammenarbeit.
Bernhard Falk / 4.4.2025