St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Ein langer Schulweg…

5. Klassen des St.-Gotthard-Gymnasiums auf den Spuren des hl. Gotthard

Der Ohe entlang marschierten die Fünftklässler des St.-Gotthard-Gymnasiums nach Reichersdorf, dem Geburtsort des Namenspatrons ihrer Schule

Die Klasse 5a hatte sich mit ihrer Lehrerin Karin Stadler ganz besonders auf die Fußwallfahrt vorbereitet und ein kleines Theaterstück über den jungen Gotthard in seinem Geburtshaus einstudiert.

An der Gotthardkapelle in Reichersdorf versammelten sich die knapp 100 Schülerinnen und Schüler zum Gruppenfoto.

Einen mühsamen Schulweg haben aufgrund von Umwegen wegen der Brückensanierung bei Winzer derzeit etliche Schülerinnen und Schüler des St.-Gotthard-Gymnasiums Niederalteich. Was ein Schulweg aber „analog“ im noch unmotorisierten Mittelalter bedeuten konnte, erlebten die 5. Klässler am vergangenen Freitag, als sie zu Fuß nach Reichersdorf pilgerten. Von dort aus besuchte ihr Schulpatron im 10. Jahrhundert zunächst täglich die Klosterschule in der Abtei Niederaltaich, bevor er in die innere Schule aufgenommen wurde und damit ganz im Kloster lebte. Manchem der heutigen Schüler wurden da die 7 km recht lang und umso mehr erstaunte, dass der hl. Gotthard, die gleiche Wegstrecke täglich zweimal zurücklegen musste, während die Schüler diesmal mit Bussen wieder zur Schule zurückgefahren wurden.

Am 5. Mai wird der Gedenktag des hl. Gotthard gefeiert, der von 996 bis 1022 Abt im Kloster Niederalteich war und dann Bischof von Hildesheim wurde. Um ihren Schulpatron näher kennenzulernen, unternehmen daher jedes Jahr in der ersten Maiwoche die Jüngsten des SGG zusammen mit ihren Klassen- und Religionslehrerinnen und -lehrern eine Fußwallfahrt in den Geburtsort des Heiligen.

Dieser hatte offenbar seine Freude an den lebhaften Schülerinnen und Schülern, die zum Teil singend zuerst entlang der Ohe, dann unter Polizeischutz über die Bundesstraße und auf der Gemeindestraße nach Reichersdorf marschierten. Denn den angekündigten Regen hielt er bis auf wenige Spritzer zurück, so dass die Schüler trockenen Fußes zur Kapelle in Reichersdorf gelangten, wo sie mit festlichem Glockengeläut von Erlfriede Donnerbauer und mit Capripackungen und einem süßen Riegel von Gerhard Pauli vom Gotthardverein herzlich empfangen wurden. Sogar Zeltpavillons mit Bierbänken hatten die Reichersdorfer aufgestellt, damit die Schülerinnen und Schüler ihren Aufenthalt genießen konnten.

Geistlichen Beistand erhielten die Schülerinnen und Schüler durch Frater Stephan OSB, der sie um 11.00 Uhr aus der Basilika in Niederalteich ausgesandt hatte und bei der Kapelle in Reichersdorf wieder in Empfang nahm.

Die Klasse 5a hatte sich mit ihrer Lehrerin Karin Stadler ganz besonders auf diese Fußwallfahrt vorbereitet. Sie moderierten für ihre Mitschüler verschiedene Stationen, an denen kurze Andachten, ein kleines Theaterstück über den jungen Gotthard in seinem Geburtshaus, dem Godlhof, oder eine Führung durch die besondere Erinnerungsstätte im Garten der Kapelle den hl. Gotthard näher brachten. Dank der herzlichen Gastfreundschaft der Reichersdorfer, ihrer Engelsgeduld mit den knapp 100  Kindern, des freundlichen Wetter und der gelungen Organisation durch Alfred Hüttinger mit dem Team der Religionslehrer und der Mittagsverpflegung durch die Niederaltaicher Küche wurde die Veranstaltung zu einem schönen Gemeinschaftserlebnis, das die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse noch stärker miteinander und mit ihrer Schule verband. Interesse für den Schulpatron scheint geweckt worden zu sein, denn mancher Schüler deckte sich vor der Heimfahrt noch mit einer Flasche frischen Quellwassers aus der Gotthardkapelle ein.

Sr. M. Gratia Rotter / 08.05.2024