St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Die zweite Runde von „Experimente antworten“ wurde von sechs Niederalteichern erfolgreich gemeistert

Der bayerische Experimentierwettbewerb „Experimente antworten“ ist seit 20 Jahren am SGG ein fester Bestandteil im Schulleben.

Dr. Stefanie Bank (v.li.), Lisa Dobmeier, Juliane Schreiner, Konstantin Abraham,Paul Lechner, Maximilian Zellner, Jonas Stangl und Schulleiter Johann Lummer nach der Urkundenübergabe.

Juliane Schreiner vermischt einen Farbstoffextrakt mit Stärkesuspension, um eine Malfarbe herzustellen.

Palette an Farbstoffextrakten, die aus unterschiedlichen Pflanzenmaterialien (Blaukraut, Karotten, Rucola, Blaubeeren, Schwarztee, Zwiebelschalen und Kurkumapulver) gewonnen wurden.

In diesem Schuljahr nahmen zwei Gruppen mit je drei Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb teil: Lisa Dobmeier, Maximilian Zellner und Jonas Stangl aus der 6. Jahrgangsstufe sowie Paul Lechner, Juliane Schreiner und Konstantin Abraham aus der 9. Jahrgangsstufe.

Die abgeschlossene zweite Experimentierrunde führte die Schüler in die Welt der Naturfarben. Zunächst wurde das Diffusionsverhalten von Lebensmittelfarbe zusammen mit dem Auflösen eines Zuckerwürfels untersucht. Dabei ergaben sich interessante Farbeffekte. Das Hauptaugenmerk der Versuche lag allerdings auf der Isolierung von Naturfarbstoffen aus Pflanzenmaterial. Pflanzen liefern eine große Vielfalt an verschiedenen Farbstoffen und als erstes wurden Methoden untersucht, Farbstoffe aus den Pflanzen herauszuholen. Die einfachste Methode war das Zerkleinern des Pflanzenmaterials und Auskochen mit etwas Wasser. Der Sud konnte dann gesiebt oder filtriert werden. So wurden aus Blaukraut, Karotten, Heidelbeeren, Kurkuma, Rucola, Schwarztee, Zwiebelschalen und Früchtetee verschiedenfarbige Flüssigkeiten gewonnen. Bevor diese Flüssigkeiten jedoch zu streichfähigen Malfarben weiterverarbeitet wurden, wurde ihr Verhalten gegenüber sauren und basischen Lösungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die meisten Farbstoffe ihre Farbe je nach pH-Wert änderten, dass sie also Indikatoreigenschaften haben. Rotkohlsaft war z.B. nach seiner Herstellung violett, zusammen mit sauren Lösungen rot und mit basischen Lösungen blau bis grün. Früchtetee wurde in saurer Lösung intensiver rot und in basischer Lösung blau. Gelber Kurkumasaft wurde in saurer Lösung blasser und in basischer Lösung orangebraun. Nur die Farbflüssigkeiten aus Karotten zeigten keinerlei Veränderung in Gegenwart einer sauren oder basischen Lösung. Die Eignung der Farblösungen als Malfarben wurde erzeugt, indem die Farbflüssigkeiten mit Kartoffelstärke versetzt und aufgekocht wurden. Dabei ergab sich eine streichfähige, farbige Masse, die gut auf Papier und andere Oberflächen aufgetragen werden konnte. Passend zur Jahreszeit wurde mithilfe der Naturmalfarben eine Faschingsmaske gestaltet.

Der Arbeitsaufwand mit den Versuchen und der Dokumentation der Ergebnisse hat sich für die Schüler gelohnt. Rund 300 Arbeiten wurden bayernweit abgegeben und trotz der großen Konkurrenz erzielten die beiden Arbeiten aus Niederalteich Bestwertung! Schuleiter Johann Lummer gratulierte den sechs herzlich, als er ihnen ihre Urkunden und Preise überreichte. Passend zur Thematik der Versuche erhielt jeder Schüler als Preis Indikatorpapier zur pH-Wert-Messung überreicht. Ein Eisessen nach der Urkundenübergabe rundete die freudige Stimmung ab. Schulleiter Johann Lummer lobte das andauernde Engagement der Schüler und deren Betreuerin Dr. Stefanie Bank. Alle verbrachten gemeinsam viel Freizeit in der Schule, um die Versuche sowie die zugehörige Dokumentation mit den Auswertungen erfolgreich abschließen zu können. Mittlerweile hat bereits die dritte Runde begonnen und die drei Schüler der 9. Jahrgangsstufe stellen sich weiter den Aufgaben. Die Schulfamilie drückt fest die Daumen, um an den vorangehenden Erfolg anschließen zu können.

Dr. Stefanie Bank / 04.06.2024