Zum Sommer gehören Serenaden, abendliche Konzerte in der Stunde des Sonnenuntergangs, in der sich die Hitze des Tages legt und ein kühler Wind zum Fenster hereinweht. Im Zwischenbereich von Drinnen und Draußen entfalten Serenaden einen besonderen Zauber, wenn die Musik mit der Natur, mit dem schwindenden Tageslicht und mit den hereindringenden gedämpften Alltagsgeräuschen eine Liaison eingeht.

Was nach romantischer Schwärmerei klingt, beschreibt im Grunde die immer wieder sich einstellende Transformation von Räumen, sobald Interieurs mit etwas gefüllt werden, was außerhalb des Alltags steht. Lyrik, Schauspiel, bildende Kunst oder Musik.

Letztlich ist es auch ein nicht unerhebliches Erziehungsziel, Jugendlichen diese Transformation erlebbar zu machen, oder sie im besten Fall selbst die Verwandlung gestalten zu lassen.

Im Hausmusikabend der Oberstufe am St.-Gotthard-Gymnasium verwandelten sich zum Jahresausklang der Gotthardsaal und die Aula durch die Beiträge der Schülerinnen und Schüler in Serenadenräume, in denen genau das geboten wurde, was Serenaden ausmacht: Klänge in der abendlichen Ruhe, in der das Alltagsgeschäft im dämmernden Schein liegengelassen wird und nur ein paar hereinschwirrende Mücken die Aufmerksamkeit stören.

Was geboten wurde, repräsentiert die Instrumentenpalette des Musischen Gymnasiums, die Streich- Blas- Tasten- und Zupfinstrumente umfasst. Es spricht für den hohen Ausbildungsstand an der Schule, dass sich in der blauen Stunde eine intensive Serenadenstimmung breit machte.

Die stellvertretende Schulleiterin Sr. Gratia Rotter und Bernhard Falk begrüßten im Gotthardsaal und in der Aula die zahlreichen Gäste und wiesen dabei besonders auf das Ohefest hin. Das erstmals stattfindende Festival bietet vom 5. – 7. Juli eine Reihe von Abendmusiken, die der Bariton Jonas Müller zusammengestellt hat. Nähere Informationen dazu sind unter www.ohefest.com einzusehen.

Bernhard Falk / 28.06.2024