Ein absolutes Highlight war für viele die Kanutour, die mehrere Kilometer über den Regenfluss führte. Um zum Einstieg in Bettmannsäge zu gelangen, mussten die Schülergruppen, begleitet von jeweils zwei Lehrern, eine halbe Stunde zu Fuß vom Camp zum Bahnhof in Regen gehen. Dann fuhren sie wenige Minuten in Richtung Zwiesel zur nächsten Station und gingen dann zum Fluss, wo die Veranstalter der Kanutour mit den Booten bereits warteten. Vor dem Start erhielten Schüler und Lehrer eine ausführliche Einweisung, wie die Zweisitzer-Kanus zu steuern sind und welchen Weg um die zahlreichen Inseln und Felsen herum man am besten fahren sollte. Zwei Mitarbeiter des Veranstalters begleiteten jeweils die Touren, einer am Anfang und einer am Ende, sodass niemand verloren gehen konnte. Die Fahrt selbst stellte sich dann als gar nicht so einfach heraus, da die Boote oft auf Felsen, die vom Kanu aus nicht zu erkennen waren, oder an seichten Stellen aufsetzten. Manchmal mussten die Schüler oder Lehrer sogar in den kalten Fluss steigen und anschieben, um die Kanus wieder frei zu bekommen. Die beeindruckende Natur und der Spaß, den man bei der gut einstündigen Fahrt bis zum Ausstieg am Stausee hatte, entschädigten jedoch für alle Mühen.
Ein anderer Höhepunkt war das Floßbauprojekt. Die Schüler mussten zunächst zwei große Schwimmkörper aufpumpen und diese dann mit Rundhölzern und Schnüren sicher miteinander verbinden. Bei der anschließenden Fahrt auf einem ruhigen Abschnitt des Flusses direkt neben dem Sportcamp stellte die Koordination der Paddel von 18 oder mehr Floßfahrern die größte Schwierigkeit dar.
Die Schülerinnen und Schüler wurden besonders bei der Kanutour und beim Floßbau von den Trainerinnen und Trainern des BLSV-Camps für ihre sehr gute Disziplin und Fähigkeit zur Zusammenarbeit und auch besonders für ihre Einsatz- und Hilfsbereitschaft gelobt. Auch die Lehrer wissen es durchaus zu schätzen, dass die Schüler während der ganzen Woche kaum Probleme bereiteten und dass jederzeit auf sie Verlass war, und so konnte man den Jugendlichen auch ausreichend viel Freizeit und Freiheit zugestehen.
Trotzdem war allen anzumerken, dass ab Donnerstag die Motivation etwas nachließ, und so waren am Freitag Vormittag 75 müde Schüler froh, als es nach dem Aufräumen, der Abnahme der Blockhütten und einem letzten Teamwettbewerb in der Halle zurück nach Niederalteich ging. Entweder lag es an den ungewohnten Aktivitäten an der frischen Luft, oder die Schüler hatten in ihren Blockhäusern, die von bis zu zwölf Personen bewohnt wurden, doch nicht ausreichend viel Schlaf bekommen.
Schüler und Lehrer sind sich aber einig, dass es eine rundherum gelungene Fahrt zum Abschluss des Schuljahres war, auf der man die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit und Geschicklichkeit testen und sich abseits des Schulalltages besser kennenlernen konnte.
