Die Hauptaufgabe des SOS-Kinderdorfes in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sei es, die ohne Eltern geflohenen Kinder auf der Flucht zu uns nach Deutschland zu begleiten und ihnen zu helfen hier „anzukommen“. Ziel sei es, dass sie schnellstmöglich Anschluss in unserer Gesellschaft finden. Das heißt, an erster Stelle steht, dass die Kinder beispielsweise schnell Plätze in Kitas, Kindergärten oder Schulen finden. An vielen Schulen gibt es bereits Angebote, bei denen Flüchtlinge in bestimmten Klassen von Russisch oder Ukrainisch sprechenden Lehrkräften unterrichtet werden. Es gebe, so Vierkötter, viele Angebote, wie zum Beispiel Sprachkurse, bei denen den Kindern die Integration erleichtert werden soll. Meist seien die Kinder traumatisiert, sind von der Flucht erschöpft oder müssen ärztlich versorgt werden.
Allerdings beschäftigt sich die Einrichtung nicht nur mit der Ukraine-Krise. Es ging auch um die Tätigkeiten des SOS-Kinderdorfs im Allgemeinen. Die Institution rund um das SOS-Kinderdorf beschäftigt sich zu 80% mit Kindern, die Hilfe in ihrem privaten Umfeld benötigen. Dazu zählen zum Beispiel Kinder aus sozial schwachen Familien, wenn sich Eltern nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmern können oder wollen, oder Kinder, die aufgrund privater Probleme Hilfe benötigen. Gemeinsam mit der Klasse wurde ein Tafelbild erstellt, in dem Ursachen für Probleme im häuslichen Umfeld gesammelt wurden. Dazu zählen zum einen Tod, Trennung, häusliche Gewalt, Vernachlässigung, psychische Belastungen (z.B. Depression oder Sucht) und physische Belastungen.
Diese Ursachen zeigten auf, dass es viele Gründe gibt, die Arbeit des SOS-Kinderdorfs in Anspruch nehmen zu müssen, berichtet Frau Vierkötter. Am liebsten sei es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wenn die Kinder in ihrem familiären Umfeld bleiben und die Probleme dort angegangen und gelöst werden können. „Im schlimmsten Fall müssen wir aber die Kinder aus den Familien nehmen. Das ist allerdings nur die allerletzte Option“, sagte sie weiter. Ziel sei es, die Kinder so lange wie möglich bei ihren Eltern zu lassen.
Mit folgendem Schlusssatz beendete die Referentin ihren gelungenen Vortrag: „Wir hoffen für jedes Kind, dass es in einem friedlichen Umfeld aufwächst. Und wenn es dies nicht tut, tun wir unser Bestes, dass es eins bekommt.“