Die Kommunikation zwischen Schülern und natürlich auch Erwachsenen kommt ohne digitale Geräte wie Smartphone, PC oder Tablet nicht mehr aus. Der Messengerdienst WhatsApp, der seit 2014 zu Facebook gehört, ist unter allen Diensten der beliebteste. Seriöse Statistiken geben die Zahl der weltweit aktiven Nutzer mit weit über 1,5 Milliarden an, 97 % der 18 bis 29-Jährigen in Deutschland nutzen WhatsApp täglich. Es liegt auf der Hand, dass bei einer Gesamtzahl von weltweit über 60 Milliarden verschickten Nachrichten pro Tag nicht immer alles reibungslos und regelkonform abläuft. Und so ist WhatsApp auch eine einfach zu benutzende Plattform zur Verbreitung von rechtsextremen, pornographischen und beleidigenden Inhalten.
Diese Realität macht auch vor dem St.-Gotthard-Gymnasium nicht Halt, und so gab es immer wieder vereinzelte Beschwerden über unangemessene Inhalte unter anderem in den beliebten Klassenchats.
Um dieser Entwicklung rasch entgegenzuwirken, hat die Schulleitung im November 2019 Polizeihauptkommissar Rudolf Lerndorfer an die Schule eingeladen, der sich bereit erklärt hat, in den 7. und 8. Klassen Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Schüler der 5. und 6. Klassen werden jedes Jahr durch den ehemaligen Leiter der Schulberatung Niederbayern, Bruno Lux, über Gefahren bei der Handynutzung und im Internet informiert, und so ist der Vortrag von Herrn Lerndorfer als Fortführung einer nachhaltigen Erziehung zum kompetenten Umgang mit Smartphone und Internet zu sehen.
Herr Lerndorfer nahm sich für jede der drei 7. und der drei 8. Klassen eine ganze Unterrichtsstunde Zeit, um anhand von Beispielen aus seiner eigenen beruflichen Erfahrung auf die zahlreichen Gefahren hinzuweisen, die bei der Nutzung von WhatsApp lauern.
Eines der Hauptprobleme ist sicher, dass es den meisten Jugendlichen nicht bewusst ist, dass das Versenden bestimmter Inhalte strafbar ist und wo die Grenzen liegen. Oft sind diskriminierende, fremdenfeindliche und aus anderen Gründen strafbewehrte Inhalte in scheinbar lustigen Bildern oder Texten enthalten. Auf den ersten Blick und ohne das notwendige Hintergrundwissen ist der eigentliche Inhalt für die Jugendlichen dann schwer erkennbar. Herr Lerndorfer ging insbesondere auch auf die Problematik der unerlaubten Fotos und Videoaufnahmen im Kontext der Schule ein.
Bei den Schülerinnen und Schülern kam der Vortrag sehr gut an, da es Herr Lerndorfer verstand, den Jugendlichen die Grenzen zwischen dem, was erlaubt ist und dem, was strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, kompetent und authentisch, manchmal aber auch humorvoll zu vermitteln.