Die Schüler der 10. Jahrgangsstufe hatten am letzten Schultag vor den Osterferien im Rahmen des Klimatages Gelegenheit, einen fundierten Einblick in das Phänomen des Klimawandels zu erhalten.
Prof. Dr. Johann Stötter, führender Geograph der österreichischen Klimawandelforschung an der Universität Innsbruck, und Diplom-Kulturwirt Stefan Krottenthaler von der Universität Passau gaben den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung.
Herr Krottenthaler stellte den regionalen Bezug her, indem er seine Ausführungen durch Klimadaten und Grafiken für dir Klimastation Metten veranschaulichte.
Prof. Stötter erläuterte den Anstieg der Durchschnittstemperaturen in Abhängigkeit vom Ausstoß von Treibhausgasen durch das Verbrennen fossiler Energieträger seit der Industrialisierung. Er betonte, dass es in den Händen der Jugendlichen liege, durch Verhaltensänderung den Klimawandel zu bremsen. Jeder Deutsche trage durch die Produktion von durchschnittlich etwa 11 Tonnen CO2 pro Jahr zum Treibhauseffekt und damit zur Erwärmung des Klimas bei.
Im Anschluss an die Vorträge fand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt. Teilnehmer der Diskussionsrunde, die von Benbedikt Winter aus der Q11 moderiert wurde, waren Professor Johann Stötter, Stefan Krottenthaler, Wolfgang Zirngibl, 1. Bürgermeister der Gemeinde Ascha, Michael Klampfl, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Deggendorf und Bürgermeister der Gemeinde Außernzell, Georg Kestel, 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz, Kreis Deggendorf, sowie die Schülerinnen Chiara Ebner und Aron Mityko aus der Q11. Es wurden viele Themen angeschnitten und zum Teil kontrovers diskutiert, die global bedeutend sind, aber auch solche, die speziell für unsere Region eine Rolle spielen. So ging es zum Beispiel um den Einfluss vegetarischer Ernährung, eine ökologische und auf das Tierwohl bedachte Landwirtschaft, die zudem typische Landschaften schützt, aber auch um das individuelle Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf den Straßen- und Flugverkehr und den Energieverbrauch insgesamt. Weitere Punkte waren die Standortfrage für Windräder, die Frage, ob Atomenergie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, und es wurden auch zahlreiche regionale Beispiele angesprochen, wie auf kommunaler Ebene Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang gebracht werden können.
Auch der Ersatz fossiler durch erneuerbare Energien wurde vor dem aktuellen Hintergrund der angestrebten Unabhängigkeit von Russland diskutiert.
Es steht fest, dass der Klimawandel langfristig eine der größten Herausforderungen unserer Zeit darstellt. Die Diskussionsteilnehmer ermutigten in ihren Schlussworten die Schüler, Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen und sich für einen besseren Schutz des Klimas zu engagieren.
Stephan Kokott / 31.3.23