St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Veranstaltungen

Teilnahme des St.-Gotthard-Gymnasiums an Online-Zeitzeugengespräch

Eva mit ihren Eltern vor der Deportation nach Auschwitz-Birkenau (Foto: Privatarchiv Eva Franz) Quelle: Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB)

Am Dienstag, dem 26.1.2021, fand ein Online-Vortrag von Eva Franz, einer der letzten noch lebenden Auschwitz-Häftlinge, statt. Eigentlich steht um diese Zeit im Schuljahr für die 9. Jahrgangsstufe immer eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau im Rahmen des Geschichtsunterrichts an, doch aufgrund der aktuellen Covid-Situation ist dies derzeit nicht möglich. Die Schülerinnen Chiara Ebner und Rebecca-Samira Beck berichten:

„Es für uns, die Schüler der 9a des St.- Gotthard - Gymnasiums Niederalteich, eine außerordentliche Gelegenheit, Einblicke in das Leben der Opfer des NS-Terrorregimes im wohl bekanntesten Vernichtungslager zu erhalten. Obwohl dieser Vortrag über die Internet-Plattform Zoom abgehalten wurde, war es dennoch ein äußerst ergreifendes Erlebnis. Sehr berührend erzählte Eva Franz, die im Alter von erst gut 2 Jahren mit ihren Eltern in das Lager verschleppt worden war, ihre Geschichte. Sie berichtete, trotz der langen Zeit, die inzwischen vergangen ist, noch immer schwer erschüttert von ihren Erfahrungen dort, von den furchtbaren Strafen für die geringsten Handlungen der Insassen und dem Trost, den sich die hilflosen Opfer des Terrors untereinander spendeten, um die Verzweiflung überhaupt irgendwie ertragen zu können. So musste sie mit ansehen, wie ihr Vater vor dem gesamten Lager öffentlich ausgepeitscht wurde, indem man ihm die Hosen herunterzog und ihn so entblößt auf einen Bock spannte und die Haut am Rücken und Gesäß in Fetzen zerschlug, weil er dabei erwischt worden war, wie er für seine damals erst dreijährige Tochter etwas zu essen organisiert hatte.

Auch die Umstände bei der Verlegung von einem KZ zum anderen, von dem Verlust vieler geliebter Menschen und wie sie es geschafft hat, nach dieser dramatischen Kindheit wieder in das alltägliche Leben zurückzufinden, schilderte Eva Franz anschaulich.

Unser besonderer Dank gilt der Zeitzeugin Eva Franz für die tiefgehenden Einblicke in ihre schmerzliche Vergangenheit und auch unserem Geschichtslehrer Stephan Mittermeier, der uns die Teilnahme an diesem Vortrag ermöglichte.“