St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Journal "Rückblick auf das Jubiläumsjahr"

Mit diesem Review halten wir einen Ausschnitt aus unserer jüngsten Schulvergangenheit am St.-Gotthard-Gymnasium in den Händen. Der Rückblick gibt uns konkrete Einblicke in das Programm „2023 Gotthard-Jahr am St.-Gotthard-Gymnasium. Mitfeiern, mitgestalten und mitgehen.“ anlässlich der Gründung eines Seminars zu Ehren des Hl. Gotthard 1723 in Niederalteich.

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Mitfeiern. Mitgestalten. Mitgehen.

Eröffnung des Gotthard-Jahres 2023

Vortrag von Prof. Dr. Schmid „Das Kloster Niederalteich in der Aufklärung“

Am Freitag, den 3. Februar, eröffnete Prof. Dr. Schmid das Gotthard-Jahr in Niederalteich mit einem Festvortrag im Gotthardsaal des Gymnasiums. Schulleiter Johann Lummer konnte eine, trotz der Wetterunbilden zahlreiche Zuhörerschaft begrüßen, darunter Abt Marianus Bieber und viele Mitglieder des Konvents.

Dass Prof. Dr. Schmid die Aufklärung ins historische Visier nahm - die wesentliche geistesgeschichtliche Bewegung im Europa des 18. Jahrhunderts – steht mit dem Jubiläum in enger Verbindung. Die Bewegung der Aufklärung, die sich in einer vernunftmäßigen Erfassung der Welt ausprägte und dabei als pädagogisches Projekt interpretiert werden kann, war für die Institutionsgeschichte des Klosters durchaus bedeutsam. Die Gründung des Seminars St.-Gotthard 1723 durch Abt Joscio Hamberger kann in dem Zusammenhang durchaus als aufklärerischer Akt gelten, wie Schmid ausführte. Neben der Musik stand für die Seminaristen Unterricht in den damals gängigen Wissenschaften auf dem Plan. Detailliert ging Schmid dann basierend auf der Quellenlage auf die Bedeutung des Klosters in der Zeit ein. Diese lag vor allem in einer ausgeprägten agrarwirtschaftlichen und administrativen Bearbeitung der höchst umfangreichen Besitztümer an Wald- und Ackerflächen. Daneben konnte Niederalteich wohl nicht den Rang der wissenschaftlichen Hochkultur, wie Kloster Banz, Polling, oder Sankt Emmeram, erreichen. Immerhin aber muss Niederalteich als kultureller Hort im ländlichen Raum bewertet werden, in dem eine hochstehende wissenschaftliche Arbeit geleistet wurde. Um 1800 stach dann doch eine Persönlichkeit im Sinn der empirischen Erfassung von Naturphänomenen besonders heraus. Der Mönch Candid Huber entwickelte als Verantwortlicher für das Forstwesen des Klosters das Konzept der sogenannten Holzbücher. Dabei handelt es sich um eine Enzyklopädie, die aus dem Naturalienbestand der wichtigsten Baumarten zusammengesetzt ist. Die Buchdeckel der Bücher bestehen aus Rindenstücken, die Seiten aus Holzscheiben, auf denen Blätter, Fruchtstände und Schädlinge angebracht sind. In den Holzbüchern findet das wissenschaftliche und das pädagogische Anliegen der Aufklärung einen signifikanten Ausdruck. Einerseits demonstrieren sie die für die wissenschaftliche Methodik wesentliche Exaktheit und Akribie. Zum anderen sind sie in der anschaulichen und plastischen Gestaltung Lehrwerke von hohem didaktischem Wert.

Den Vortrag umrahmte der Chor der 8. Klassen unter der Leitung von Alexander Gsödl mit bayerischen Weisen. Im Anschluss wurde im Foyer auf den Start des Gotthard-Jahres angestoßen. Als nächstes steht das Konzert mit Monika Drasch auf dem Programm. Am 4. März konzertiert sie mit ihrem Quartett um 19.30 Uhr in der Aula des St.-Gotthard-Gymnasiums.

Bernhard Falk / 8.2.23

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