St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Journal "Rückblick auf das Jubiläumsjahr"

Mit diesem Review halten wir einen Ausschnitt aus unserer jüngsten Schulvergangenheit am St.-Gotthard-Gymnasium in den Händen. Der Rückblick gibt uns konkrete Einblicke in das Programm „2023 Gotthard-Jahr am St.-Gotthard-Gymnasium. Mitfeiern, mitgestalten und mitgehen.“ anlässlich der Gründung eines Seminars zu Ehren des Hl. Gotthard 1723 in Niederalteich.

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Mitfeiern. Mitgestalten. Mitgehen.

300 Jahre „Seminarium in honorem Sancti Godehardi“– Sternwallfahrt setzt das St.-Gotthard-Gymnasium in Bewegung

Ein „Wandertag“ im Zeichen des hl. Gotthard schafft ein besonderes Gemeinschaftsgefühl

Die sonnigen Herbsttage lockten in der vergangenen Woche allenthalben Schüler und Lehrer zu Wandertagen in die Umgebung. Trotzdem war es kein gewöhnlicher Wandertag am Donnerstag, den 21. September 2023, zu dem sich am Morgen alle 663 Schülerinnen und Schüler des St.-Gotthard-Gymnasiums am Busplatz vor der Schule versammelten.

„Wir sind Gotthard“ zierte als Aufschrift das gleiche dunkle Basecap, das viele Schüler der Unterstufe trugen, ebenso wie die To-Go-Becher, die die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe in ihre Rucksäcke verstauten. Warnwesten wurden verteilt und weiß-rote Ordnerfähnchen geschwenkt; man vergewisserte sich noch einmal über Uhrzeiten und Treffpunkte. Alle Klassen zogen jahrgangsstufenweise aus, um zu einem ganz bestimmten Zielort, der in historischer Verbindung mit der Abtei Niederaltaich und dem hl. Gotthard in besonderem steht, zu kommen. So brachten Busse die Schüler nach Reichersdorf, Rinchnach, Oberalteich, Bischofsmais, Metten, Schweiklberg und Kirchberg im Wald. Die 7. Jahrgangsstufe brauchte keine Busse: Sie marschierten nach Hengersberg zur Frauenbergkirche, die der hl. Gotthard ca. 1000 v. Chr. dort errichten ließ. An den Zielorten wurden sie von den Niederaltaicher Mönchen P. Thomas Wagner (Hengersberg) und Fr. Stephan Stadler (Reichersdorf) oder von den Geistlichen vor Ort begrüßt: Pfarrer Richard Meier (Oberalteich), Diakon Alfons Kopp (Rinchnach), P. Paul Ostrowski (Bischofsmais), Abt Athanasius Berggold (Metten), P. Richard Multerer (Schweiklberg) und in Kirchberg von P. Slawomir Olech. In Hengersberg hatte sich sogar Bürgermeister Christian Mayer Zeit genommen, um die Wallfahrer zu begrüßen, und in Kirchberg Altbürgermeister Alois Wenig.

Der Tag sollte, obwohl jede Jahrgangsstufe in eine andere Richtung ausschwärmte und alle wieder aus unterschiedlichen Richtungen am Ende auf die Basilika zumarschierten, eine besondere Gemeinschaftserfahrung werden. So begann der kleine Ausflug an allen Zielorten mit einer Statio, in der die Verbindung des Ortes mit der Abtei erklärt wurde. Kunstlehrerin Birgit Strasser hatte schon im vergangenen Schuljahr mit ihrer Klasse die verschiedenen Ortswappen auf Kartons gemalt und ausgeschnitten. An diesen wurden die historischen Wurzeln, die zumeist in Niederalteich liegen, besonders deutlich, wenn in mehreren Wappen z.B. der sog. Dreiberg auftaucht, den auch das Niederaltaicher Wappen schmückt. Diese Wappen wurden am Ende der Statio gesegnet. Und als – je nach zeitlichem Rahmen – nach einer kleinen Besichtigung und Führung oder sogar dem Genuß eines Eisbechers, die Busse die Schüler zum festgelegten Ausgangsort der Wanderung gebracht hatten, trug jede Gruppe dieses Wappen vor sich her. Bei bestem Wallfahrerwetter zogen von allen Seiten die großen Schülergruppen, zum Teil bei den Straßenquerungen von der Polizei eskortiert, gemeinsam auf die Basilika zu. Hier versammelten sich um 13.30 Uhr alle 663 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern zum gemeinsamen Fest- und Schulanfangsgottesdienst mit Abt Marianus. Auch etliche Eltern hatten sich zu dieser Eucharistiefeier eingefunden.

„Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche zögernd, viele gern, folgten sie den Spuren Jesu, folgten sie dem, der sie rief, und sie wurden selbst zu Boten, dass der Ruf wie Feuer lief: Eingeladen zum Fest des Glaubens, eingeladen zum Fest des Glaubens.“ Diese Hymne von Eugen Eckert und Alejandro Veciana wurde mitreißend vom Chor der 11a, 9b und 8c gesungen. Zu diesen Klängen und unter dem Applaus der jeweils schon anwesenden Schüler zogen die einzelnen Jahrgangsstufen mit ihren Wappen in die Basilika ein. Der mit jungen Menschen dichtgefüllte Kirchenraum, die feierlich zelebrierte Liturgie und die modernen, rhythmischen Gesänge sprachen alle Sinne an. Auch Abt Marianus fand in seiner Predigt den direkten Zugang zu den Herzen der Schülerinnen und Schüler, als er an die 300-jährige Vergangenheit der Schule erinnerte. „Aber die Vergangenheit ist nicht vergangen, sie steckt uns sozusagen in den Knochen und prägt uns“. Man müsse die Vergangenheit sehen, um sich selbst zu verstehen. Und die Erinnerung an die Vergangenheit, an die Geschichte fange dann an, zu uns zu sprechen von der einen, großen Geschichte, vom wahren Sinn des Lebens. „Nur wer die Vergangenheit kennt, weiß, wo er hingehen soll“, so Abt Marianus. Ein wenig von diesem Geheimnis ließ der lebendige und feierliche Gottesdienst der ganzen Schulgemeinschaft erahnen.

In der Zwischenzeit waren im Innenhof der Basilika andere fleißig gewesen: Frater Vinzenz hatte mit seinen hauswirtschaftlichen Helferinnen, Lehrern und Lehrerinnen aus dem Kollegium ein Buffet mit Pizzaschnitten, erfrischenden Getränken und Nachspeisen hergerichtet, Lukas Knötig (Q12) und Christoph Gerstl (11c) die Tontechnik, so dass Svenja Klein, Singer Songwriterin aus der 9a, dazu in bewährter Weise einen wunderbaren Ohrenschmaus bieten konnte. In großer, fröhlicher Gemeinschaft von Schülern, Kollegium und Eltern klang der besondere Tag gemütlich bei einem Gartenfest aus.

Sr. Gratia M. Rotter / 25.09.23

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