Zehn Schülerinnen und Schüler der sprachlichen Klasse 10c waren im Oktober 2019 eine Woche lang bei französischen Gastfamilien in St. Flour, einem kleinen historischen Städtchen in der Auvergne. Während ihre Austauschpartner Unterricht hatten, besichtigten die Schüler aus Niederalteich mit ihren Lehrkräften Herrn Seitz und Frau Allinger zahlreiche Betriebe und erfuhren dabei viel Wissenswertes. Mit von der Partie waren nun auch wieder Johanna Wittmann und Caroline Glaser. Die beiden Schülerinnen waren nämlich bereits Anfang September nach St.-Flour gefahren, um dort sieben Wochen lang die Schulbank zu drücken.
Am ersten Tag besuchte die Gruppe in Roquefort eine große Käserei. Dass der Pilzstamm Penicillium roqueforti, der für die Erzeugung von Roquefort-Käse nötig ist, immer noch auf einem Brotstreifen gezüchtet wird, überraschte Lehrer wie Schüler. Ein junger Mann habe angeblich auf der Suche nach seiner Liebsten ein Stück Brot und daneben Käse in einer Höhle vergessen. Nach seiner Rückkehr in die Höhle fand er neben dem verschimmelten Brot einen mit Blauschimmel überzogenen Käse. Hungrig wie er war, aß er davon trotz des Schimmelbefalls und entdeckte damit den Roquefort.
Führungen zu architektonischen Meisterwerken wie Gustave Eiffels Viadukt von Garabit oder Norman Fosters Autobahnbrücke von Millau faszinierten ebenso wie die Werksführung durch die Messerproduktion von Laguiole oder die Käserei von Jarry, wo man Cantal herstellt und auch ab Hof verkauft. Der historische Kern des Dorfs La Canourgue, der kleinen Städte Chaudes Aigues und St.-Flour und der Universitätsstadt Clermont-Ferrand standen ebenso auf dem Programm wie Wanderungen durch die Vulkanlandschaft am Prat du Bouc oder ein Halt am Schloss Alleuze.
Eine Austauschfahrt bietet aber immer mehr als nur ein Touristenprogramm, wie die Verantwortliche für den Austausch in Frankreich Madame Breysse-Touzin den Schülern erklärte. Man lerne die Lebensweise seiner französischen bzw. deutschen Nachbarn kennen – wie sie ihren Tag gestalten, wie ihre Mahlzeiten aussehen, wie ihr Schulalltag aussieht und vieles mehr. Dazu gehört natürlich auch der Besuch von Unterrichtsstunden am Gymnasium La Présentation. Unterricht mal ganz ohne Leistungsdruck, nur um zu sehen, wie der Schulalltag in Frankreich aussieht, interessierte die Gastschüler wie immer. Natürlich fehlte auch eine sportliche Begegnung der deutschen und französischen Schüler bei Mannschaftsspielen nicht. Ein Folkloreabend mit der Trachtengruppe der Stadt, zu dem die Deutschen, alle Gasteltern und alle 34 Schüler, die im März nach Niederalteich kommen werden, geladen waren, rundete die reichhaltige Austauschwoche ab.
Die Suche nach deutschen Gastfamilien ist bereits im Gange, ebenso die Planung eines möglichst reichhaltigen Programms für den Gegenbesuch der französischen Gastschule am St.-Gotthard-Gymnasium im kommenden März. Die Fachbetreuerin Fr. Allinger hofft, dass sich genügend Schülereltern bereiterklären, einen Schüler oder eine Schülerin der französischen 11. Klasse aus St.-Flour aufzunehmen. 13 deutschen Schülern der 10c stehen dieses Jahr 34 Schüler der französischen Austauschklasse gegenüber. Gern nimmt die Fachbetreuerin schon jetzt Anmeldungen entgegen.
