St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

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Ein Appell an die junge Generation – der ehemalige Bundestagsabgeordnete Bartholomäus Kalb am St.-Gotthard-Gymnasium Niederalteich

Dank der Bemühungen des Schülers Simon Golombek konnte das St.-Gotthard-Gymnasium den ehemaligen Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Deggendorf am Dienstag, dem 02.07.2019, nach Niederalteich holen. Dort stellte er sich dann den Schülerinnen und Schülern des Wahlunterrichtes Politik, sowie den Mitgliedern der Enrichmentgruppe zu einer Diskussionsrunde.

Herr Hösl, Lehrkraft des Wahlunterrichtes Politik, hieß den politischen Besuch zunächst noch einmal an der Schule herzlich willkommen und übergab dann das Wort an Simon Golombek. Dieser stellte mithilfe einer Powerpoint-Präsenation den Politiker Barthl Kalb (CSU) und dessen Werdegang dem Publikum kurz vor: in seinem Wohnort Künzing wurde er als zweitjüngster sehr früh in den Künzinger Gemeinderat gewählt und gehört diesem seither seit mehr als 40 Jahren an.  Sehr früh schaffte er zudem den Sprung in den Bayerischen Landtag und schlussendlich im Jahr 1987 den Sprung in den Deutschen Bundestag als Direktabgeordneter des Wahlkreises Deggendorf. Gleichzeitig vergaß er während seiner bis zum Jahre 2017, indem er nicht erneut kandidierte, andauernden Zeit in Berlin niemals die Interessen seiner Heimat und vertrat diese mit viel Engagement auch auf Bundesebene. Der Fraktionsvorsitz im Kreistag ist ein weiterer Beleg hierfür, wie er sich zu jeder Zeit während seines Bundestagsmandates auch auf kommunaler Ebene politisch weiter engagierte.

Mit seinem tiefgründigen, breit gefächerten Wissen über eine Vielzahl politischer, aber auch gesellschaftlicher Themenfelder fiel es ihm nicht schwer, die Diskussion zu führen und die vorbereiteten Fragen fundiert und ausführlich zu beantworten. Warum er Politiker geworden sei, beantwortete er beispielsweise damit, er wollte schon früh etwas in seiner Heimatgemeinde bewegen und vor allem Perspektiven für die Region und ganz Niederbayern schaffen. Ob denn der Beruf eines Politikers vergleichbar mit einem herkömmlichen Beruf mit Zeiterfassung und geregelten Arbeitszeiten sei, verneinte er deutlich. Schmunzelnd meinte er, eine 35 Stundenwoche sei so schön und optimal, dass man als Politiker gleich zwei oder drei hiervon pro Woche benötige. Überstunden und der Besuch von den verschiedensten Veranstaltungen über den ganzen Tag hinweg verteilt gehörten eben dazu.

In der zweiten Hälfte wurden drei aufbereitete Themenkomplexe besprochen: zunächst ging es um die von der SPD postulierten Grundrente. Als langjähriges Mitglied im Haushaltsausschuss konnte er dieses Themengebiet sehr ausführlich bearbeiten. Der Staat könne nicht über mehr Geld verfügen als er von seinen Bürgerinnen und Bürgern durch Steuern, Gebühren etc. direkt oder indirekt einnehme, so einfach sei grundsätzlich die Rechnung. Diese geplante Form von Umverteilung lehne er entschieden ab und diese auch noch ohne Bedürftigkeitsprüfung durchzuführen, unterstütze er nicht.

Auch die Themenkomplexe Iran-Krise und Fridays for Future kamen zur Sprache. An dieser Stelle gab er klar zu verstehen, dass Schuleschwänzen für welchen moralisch gerechtfertigt scheinenden Anlass auch immer seiner Meinung nach nicht tolerierbar sein dürfe.

Die Frage, welchem Kollegen aus der Politik er im Zuge des Bayerischen Raumfahrtprogramms ein One-Way-Ticket finanzieren würde, ließ er mit einem Schmunzeln unbeantwortet. Abschließend übergab Simon Golombek noch einen hauseigenen Klosterlikör als Dank für seinen Besuch. Barthl Kalb versicherte zum Abschied, es wäre sicherlich nicht der letzte Besuch am St.-Gotthard-Gymnasium gewesen sein.