St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Digitale Schule

Digitale Verarbeitung von Sprache und Musik

Eine Kooperation von TH Deggendorf und St.-Gotthard Gymnasium zur Förderung MINT interessierter Schülerinnen und Schüler

 

Wie schafft man es, Sprachnachrichten per Handy zu verschicken bzw. Musikclips am Personal Computer wiederzugeben – kurz: Sprache und Musik zu digitalisieren?

Dieser Frage wollen Oberstufenschüler des musischen, neusprachlichen und naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums in Niederalteich in ihrem Pflichtseminar „Grundlagen der digitalen Verarbeitung von Sprache und Musik“ nachgehen.

Eine wichtige Aufgabe der Schüler in diesem Projekt ist, die Kopplung zwischen mathematischen Strukturen und Zusammenhänge mit denen der Informatik herauszuarbeiten, um so themenrelevante technologische Entwicklungen erklärbar zu machen. Dabei übernimmt die Seminarleiterin und Lehrerin am St.-Gotthard- Gymnasium, Dipl.-Math. Isolde Mazzucco, die Aufbereitung der mathematischen Themenbereiche. Für den Einblick in die Informatik konnte mit Prof. Dr. Bösnecker, Professor der Fakultät Elektrotechnik, Medientechnik und Informatik der Technischen Hochschule in Deggendorf, ein Experte auf dem Gebiet der Digitaltechnik und Signalverarbeitung gewonnen werden.

„Computer kennen keine Buchstaben und kennen keine Musiknoten – Computer kennen nur Bits und Bytes.“ Mit diesen Worten umrahmte Prof. Bösnecker seine beiden Impulsvorträge am 25.10.2019 am St.-Gotthard-Gymnasium und verdeutlichte in seinen Ausführungen sehr verständlich und schülernah, welche Strukturen, Maßeinheiten und Code-Systeme in der Digitaltechnik für die Verarbeitung von Sprache und Musik eine Rolle spielen.  Mit seiner sehr anschaulichen Analyse des Wortes „digital“ schaffte er es, die mehr als 30 interessierten Zuhörer der Oberstufe zu begeistern und den Pflichtkandidaten einen gelungenen Einstieg in die Informatik zu vermitteln. Die Schüler hörten von „Moving Average Algorithmen“ zur Entwicklung von Tief – und Hochpassfiltern sowie LTI-Systemen zur Berechnung sog. Bandmassfilter in der Musik. Sie erfuhren, wie schnell mittels derartiger Filter auch eine Manipulation am Instrument „Stimme“ (also Sprache) vorgenommen werden kann. Mit kurzen Hinweisen auf periodische Funktionen und Abbildungen sowie dem sog. Dirac’schen Impuls machte Prof. Bösnecker auf die Bedeutung der zugrundeliegenden Mathematik aufmerksam. „Wo bist Du bei diesen technologischen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts?“ Mit dieser nachhaltigen Frage wurden die faszinierten Oberstufenschüler, die sich nun beeindruckt und hochmotiviert auf die Suche nach ihrer eigenen „Forschungsfrage“ begeben, in die Herbstferien entlassen.

Dieses vielversprechenden Projekt des MINT-EC Gymnasium aus Niederalteich und der Technischen Hochschule in Deggendorf will Schüler und Schülerinnen schon früh auf die modernen digitalen Entwicklungen aufmerksam machen, für eine aktive Mitarbeit daran begeistern und Wege in zukunftsorientierte MINT Berufe aufzeigen.

Digitale Schule

Das St.-Gotthard-Gymnasium ist „Raus aus der Kreidezeit" und „UP TO DATE" in der Medienausstattung

Die grüne Tafel und die Kreide sind passé. Am St.-Gotthard-Gymnasium haben die Schülerinnen und Schüler nun die optimalen technischen Möglichkeiten in allen Klassenzimmern, um einen medienpädagogisch erfolgreichen Unterricht nicht nur zu erleben, sondern ihn sogar selbst aktiv mitzugestalten. Das bayerische Kultusministerium erklärt den Umgang mit digitalen Medien zum wichtigen Bildungsziel an bayerischen Schulen und definiert Medienkompetenz damit als fächerübergreifendes Bildungsziel. Für die Niederalteicher Schüler und Lehrer bedeutet dies nun ganz konkret, dass sie in ihren Unterrichtsräumen Tafeln mit interaktiven Kurzdistanzbeamern, Dokumentenkameras mit Video- und Fotofunktionen, schul- bzw. raumabdeckende W-LAN-Lösungen und Aktivlautsprecher zur Verfügung haben. Dass das nicht ganz billig war, das kann man sich leicht vorstellen, doch wer an der Bildung und an den zugehörigen innovativen technischen Lösungen spart, der spart an der Zukunft.

Das Ansehen der Schule mehren

Dass das St.-Gotthard-Gymnasium nun „up to date" ist, wie Schulleiter Johann Lummer es formulierte, das hat es seinem überaus engagierten Förderverein zu verdanken, der, stets um das Wohl der Schule besorgt, nun über 100.000 Euro an Spendengeldern für die medienpädagogische Ausstattung zur Verfügung gestellt hat. Der erste Vorsitzende, stellvertretender Landrat Josef Färber, hat bei der Vorführung der Möglichkeiten der neuen Systeme im Unterricht kein Geheimnis aus seiner Begeisterung gemacht und zeigte sich erstaunt, wie einfach die hochmoderne Technik doch in der Anwendung sei. Begleitet wurde er von seinem Vorstandskollegen Franz Lex, der sich ebenfalls die Zeit zur Vorführung der Hightechgerätschaften genommen hat. Dem Vorsitzenden Färber war es dabei wichtig, das Interesse des Fördervereins an einer sicheren und gut gerüsteten Zukunft des Gymnasiums zum Ausdruck zu bringen, da dies sogar die satzungsgemäße Aufgabe des Fördervereins sei. Der Verein diene vor allem dazu, so Färber, das Ansehen der Schule zu mehren, und wie könnte er dies besser erreichen, als mit Investitionen in die technische und technologische Zukunftsfähigkeit der Schule.

Den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrkräften ist nun ein optimales Arbeiten möglich, da sie auf die ihnen vertrauten Gerätschaften zurückgreifen können und durch die „Bring-Your-Own-Device"-Ausrichtung der technischen Ausstattung im Klassenzimmer von ihren eigenen Geräten aus in die Infrastruktur eingebunden werden können. Das heißt, dass Schüler mit ihrem Laptop oder Smartphone beispielsweise eine kombinierte Recherche- und Analyseaufgabe durchführen, die Ergebnisse dann per W-LAN entweder an den Lehrer zur Überprüfung, oder an alle Mitschüler und dann, nach Freigabe durch den Lehrer, an den Beamer senden können.

Im Mittelpunkt steht trotz der faszinierenden Technik der einzelne Schüler

Für den Schulträger war der Cellerar des Klosters, fr. Vinzenz Proß, zugegen und zeigte sich ebenfalls von den nun vorhandenen technischen Möglichkeiten sehr angetan, deren selbsterklärende Anwendbarkeit ihn auch persönlich sehr angesprochen habe. Trotz all der faszinierenden Technik müssen jedoch auch weiterhin das Wohl und die Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt stehen, so der Benediktinermönch. Dies sei vor allem im benediktinischen Geist, der das St.-Gotthard-Gymnasium prägt, unerlässlich und muss auch den Lehrerinnen und Lehrern stets bewusst bleiben.

Der Schulleiter des St.-Gotthard-Gymnasiums, Johann Lummer, kann für seine Schule nun mit Fug und Recht behaupten, dass sie sich nun technisch auf dem höchsten Ausstattungslevel befindet, den man derzeit im Klassenzimmer anbieten kann.