St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

Jubiläum „50 Jahre Ganztagsgymnasium im Niederalteicher Modell“

Die Feierstunde mit begeisternden Akrobatik- und Tanzvorführungen zeigt, wie jung das Ganztagsgymnasium ist.

Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Ganztagsgymnasium im Niederalteicher Modell“ konnten Abt Marianus und Schulleiter Johann Lummer zahlreiche Schüler und Eltern begrüßen. Großer Andrang herrschte in der Doppelturnhalle, als der Chor der 5. / 6. Jahrgangsstufen die Feierlichkeiten eröffnete. Durch eine Vielzahl an sportiven Darbietungen entstand ein sehr lebendiger Eindruck vom Zusammenwirken der Schüler und Lehrer im Ganztagsrhythmus: Tanz, Akrobatik und Jonglage begeisterten die Zuschauer. Zum Finale Grande tanzten Jungs und Mädls, Eltern und Geschwisterkinder zu einem aktuellen Hit aus den Charts. Diese fast ausgelassene Stimmung erfasste alle Tänzer. Bereits vorher konnten die Interessierten Einblicke in den Ganztag der Schüler im MINT-Bereich, Kunst, Musik und Französisch gewinnen.

Abt Marianus legte in seiner Ansprache dar, dass das St.-Gotthard-Gymnasium als Bildungsanstalt mit dem Ziel der höheren Schulbildung für die Region sowie als Benediktinergymnasium mit dem Ziel der ganzheitlich-religiösen Bildung von der Abtei getragen wird. Auch wenn im Laufe der Jahre die Region heimatnah mit Gymnasien versorgt worden ist, bleibt für die Abtei das zentrale Bildungsziel: die Heranführung der Jugendlichen zu einer reifen Persönlichkeit in den vielfältigen menschlichen Vollzügen, auch in Glaubens- und Sittenfragen. Die Schüler auf ihrem Lebensweg zu begleiten und auch im Sinne des christlichen Glaubens reifen zu lassen, ist bleibende Herausforderung für das St.-Gotthard-Gymnasium. Anlässlich des Jubiläums wünschte Abt Marianus der Schule dafür weiterhin viel Erfolg und Gottes Segen.

Die Schülersprecher Tabea Schmidt, Leonie Wilhelm und Simon Golombek brachten auch ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, dass diese besondere Art des Ganztagsgymnasiums mit dem vielfältigen Angebot von den Benediktinern getragen und von der Schulleitung und dem Kollegium im Alltag tagtäglich mit Leben erfüllt wird.

In groben Zügen setzte der Schulleiter Johann Lummer in seiner Ansprache Schwerpunkte aus der Chronologie der Entwicklung des Ganztags in Niederalteich:

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst 1946 eine sog. Lateinschule, sodann 1949 ein sog. Deutsches Gymnasium gegründet. In den 1960er Jahren wurde aus dem „Seminar St. Godehard“ das „Schulheim St. Gotthard“ mit Internatsbetrieb und Gymnasium.
  • Mit dem Schuljahr 1968/1969 hat der Schulträger zusätzlich zum damaligen Internatsbetrieb den Zugang auch für sog. „Fahrschüler“ geöffnet und auf diesem Weg das sog. „Tagesheim“ für die 5. bis 8. Jahrgangsstufen mit der zeitlichen Struktur vormittags Unterricht und nachmittags Studium eingerichtet.
  • Im Laufe der Jahre erfolgten zahlreiche Veränderungen, ehe dann in den 1990er Jahren in Kooperation mit der Universität Regensburg das Niederalteicher Modell erfolgreich aktualisiert worden ist. Die Rhythmisierung des Unterrichts mit Freiarbeiten, Neigungsgruppen, Aktivphasen, die Abwechslung von Lern- und Übungsphasen konnte so den damaligen Erfordernissen angepasst werden.
  • Zeitgleich mit den G8-Reformen wurde der Ausbau von Ganztagsschulen in Bayern staatlich gefördert, so dass das Niederalteicher Modell auf die 9./10. Jahrgangsstufen ausgeweitet wurde. In der jüngsten Vergangenheit sind immer wieder Modifikationen, insbesondere mit der Individuellen Förderung der Schüler, vorgenommen worden. Darüber hinaus wurde die Palette der Neigungsgruppen durch die Aktivphasen (7./8. Jahrgangsstufen) und den Wahlunterricht (9./10. Jahrgangsstufen) bedarfsgerecht erweitert. Auf vielfachen Wunsch wurde unter dem Motto „Mensa für alle“ auch für die 5. Und 6. Klassen eine strukturell weitreichende Veränderung in der Mittagsverpflegung geschaffen.

Mit Blick auf das Jubiläum „50 Jahre Ganztagsgymnasium im Niederalteicher Modell“ darf man mit Fug und Recht von einer Vorreiterrolle sprechen, die das St.-Gotthard-Gymnasium im Bereich der Ganztagsschule in Bayern zukommt. Oder kurz und prägnant mit Staatsminister Bernd Sibler gesprochen: „Überall, wo in Bayern Ganztag draufsteht, ist ganz viel Niederalteich drin!“ Die stete Bereitschaft zur inneren Schulentwicklung mit Blick auf die Erfordernisse und Bedürfnisse der jeweiligen Zeit ist ein wichtiger Baustein dafür, dass das Niederalteicher Modell sich im Laufe der Jahrzehnte für die Region immer wieder attraktiv ausrichten konnte.

Mit dem Abschluss der derzeitigen Baumaßnahmen im Zuge der Wiederherstellung nach dem Hochwasser 2013 verfügt das Gymnasium bald auch über attraktive räumliche Bereicherungen für unser Ganztagssystem: Das Lernatelier mit ca. 200 m2 wird den Schülern einen modernen Studiersaal mit Präsenzbibliothek und mobilen Endgeräten sowie drei Differenzierungsräumen für fachgebundene Freiarbeiten in den Kernfächern und darüber hinaus eine Unterstufenbibliothek zur Leseförderung bieten.

Damit ist also bereits heute für die weitere Entwicklung des Ganztagsgymnasiums im NIederalteicher Modell gesorgt.