1723 hat Abt Joscio in Niederalteich das Seminarium in Honorem Sancti Godehardi gegründet, das als Vorläufer der heutigen Schule gilt. In Joscios Seminar spielte die Musik eine wichtige Rolle. Immerhin waren die Schüler des Seminars täglich im Chorgebet musikalisch im Einsatz. Die Tradition nahm die Schule nach der Wiederbesiedlung im 20. Jahrhundert im Deutschen und später Musischen Gymnasium wieder auf. Besonders dieser Bezugspunkt wird im Gotthard-Jahr in der Form von musikalischen Veranstaltungen besonders gefeiert, wie im Gotthard-Konzert.
Zu Ehren des Heiligen Gotthard singen und spielen die Schülerinnen und Schüler alljährlich in der Basilika und stehen darin in moderner Form in der Seminar-Nachfolge. Unter der Leitung der Musiklehrkräfte Stephanie Immertreu, Stefan Binder, Christoph Hackl, Alexander Gsödl, Bernhard Falk und Peter Kessler zeigten die unterschiedlichen Vokal- und Instrumentalensembles im diesjährigen Konzert die differenzierte musikalischen Ausbildung, die an der Schule gepflegt wird. Die Klangvielfalt, von intim summend bis machtvoll dröhnend, machte das Konzert zu einer spannenden Soundreise, die sich im Kirchenschiff je nach Sitzplatz unterschiedlich gestaltete.
Als Solistin sei Hannah Eckl erwähnt, die auf der Geige mit dem Präludium und Allegro von Fritz Kreisler ein ausdrucksstarkes und technisch versiertes Spiel bot. Dazu traten der Mädchenchor, der Gemischte Chor, der Kammerchor, das Orchester sowie das Querflöten- Gitarren- und Bläserensemble auf.
Mit der Barockisierung der Basilika hat Abt Joscio 1727 einen Raum geschaffen, der bis heute von fähigen Musikerinnen und Musikern besungen und bespielt wird. Aber die Tage der Q12, die jahrelang in der Kirche musizierte, sind gezählt. Das Gotthard-Konzert stellt immer den Abschlussauftritt der Abiturklasse dar, die in den kommenden Wochen ihre Prüfungen absolviert. Mit weißen Rosen verabschiedete sie Schulleiter Johann Lummer aus dem musikalischen Dienst, den sie die letzten acht Jahre für das Gymnasium bei zahlreichen Veranstaltungen geleistet haben.
Bernhard Falk / 24.4.23
