Einer gut geplanten Choreographie folgend bewegten sich die Vokalensembles durch die Kirche, eingerahmt von den Instrumentalgruppen, die im Chorraum, auf der Empore und auf der Galerie positioniert waren.
Das Konzept erinnert an die Tradition des Quempas-Singens, eines Brauchs, der seit dem Mittelalter gepflegt wird. Eine bestimmte Folge von Weihnachtsliedern wurde dabei aus den vier Ecken der Kirche gesungen. Was sich daraus ergibt, ist aber im Kontext der Weihnachtsbotschaft mehr als eine reine Klangspielerei. Eine eigene Symbolik des Unterwegsseins, des Laufens auf die Krippe hin ergibt sich daraus, wie sie in einigen Liedern thematisiert wurde.
Nach der raumfüllenden Fanfare des Bläserensembles begrüßte Schulleiter Johann Lummer die Gäste zum Konzert. Und dann machte sich der Mädchenchor als erste Gruppe auf den Weg, passend zum Lied „Ihr Hirten geschwind“. Der feine Gesang der Mädchen eröffnete den Reigen des Niederalteicher Quempas‘. Aus den eindrucksvollen Darbietungen seien einige exemplarisch genannt: Vivaldis bravourös gespielter „Winter“ mit der technisch enorm versierten Hannah Eckl an der Solovioline; das außerordentlich differenzierte „Bogoroditse Devo“ von Rachmaninov, das der Gemischte Chor vorstellte; der klare und ausdrucksstarke Sopran von Leonie Wilhelm; das farbenreich musizierende und bestens aufgelegte Orchester mit Tschaikowskys Nussknackersuite.
Zuletzt vereinigten sich alle Akteure und die Besucher mit dem Quodlibet „Now go in peace“ zu einer feierlich-finalen Klangwolke, welche die Hoffnung auf einen Weihnachtsfrieden in die kalte Winternacht hinaustrug.