St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich

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P-Seminar-Preis: „Dem Altaicher Klostergold auf der Spur“ als Regionalsieger ausgezeichnet

Von den rund 33.000 Abiturientinnen und Abiturienten in Bayern, die in diesem Schuljahr ein Projekt-Seminar belegten, wurden nun zwölf Niederalteicher Gymnasiasten für die Ergebnisse des P-Seminars ausgezeichnet.

Schulleiter Johann Lummer begrüßte im voll besetzten Gotthardsaal Ehrengäste und Schüler zur Feierstunde.

Die Ehrengäste reihten sich um Abt Marianus Bieber (5.v.re.) ein.

Peter Brendel, Ltd. OStD und Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Niederbayern, gratulierte in seiner Laudatio dem P-Seminar.

Dr. Jutta Krogull, Geschäftsführerin der Bezirksgruppe Niederbayern der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), bei der Ansprache.

Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin erhielt eine Urkunde. Thomas Schreiner StD (li.) assistierte.

Passend zum Seminartitel „Die Mönche und das Bier. Dem Altaicher Klostergold auf der Spur“ sorgte ein Bläserensemble für Wirtshausatmosphäre bei der Preisverleihung.

Das P-Seminar „Die Mönche und das Bier – Dem Niederaltaicher Klostergold auf der Spur (Leitfach: Katholische Religionslehre)“ des St.-Gotthard-Gymnasiums Niederalteich gehört zu den Regionalsiegern des Wettbewerbs, der jährlich durch das Bayerische Kultusministerium und die drei Kooperationspartner, die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw), das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) und die Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG, ausgeschrieben wird. Besonders gelungene Projekte zur Studien- und Berufsorientierung an Bayerischen Gymnasien werden dabei honoriert. Die Gymnasien können sich bei den Dienststellen der Ministerialbeauftragten für die Auszeichnung bewerben. Bei der Auswahl der Preisträger stehen insbesondere Konzeption, Umsetzung und Ergebnis der P-Seminare im Fokus. Von zentraler Bedeutung sind neben der Idee, Zielsetzung und Projektplanung auch die Kontakte zu außerschulischen Partnern und die Berücksichtigung der Studien- und Berufsorientierung. In die Bewertung fließen darüber hinaus die Anwendung von Methoden des Projektmanagements und der Teamarbeit sowie eine abschließende Präsentation der Arbeitsergebnisse ein.

Diese Kriterien hat das P-Seminar unter der Leitung von Seminarleiter Alfred Hüttinger in den vergangenen zwei Schuljahren offensichtlich vorbildlich umgesetzt. Daher wurde dem Seminar nun der P-Seminar-Preis 2023 auf Regionalebene verliehen. Die Schülerinnen und Schüler des Projekt-Seminars (P-Seminar) „Dem Altaicher Klostergold auf der Spur” setzten sich mit der Geschichte des Klosters Niederaltaich auseinander, recherchierten in den Archiven und ließen das Klosterbier, das vor mehr als 50 Jahren zum letzten Mal ausgeschenkt wurde, in der Brauerei Aldersbach und im Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität nachbrauen und gaben bei der Töpferei Pflugk in Lalling Steinkrüge in Auftrag. Sie organisierten Holztragerl für die Bügelflaschen bei der Holzmanufaktur Liebich in Zwiesel, gestalteten die Etiketten für die Flaschen, planten eine „Bierverkostung” für die Kooperationspartner, kreierten Gläser mit antikem Aufdruck, ließen von der Glasfachschule Zwiesel alte Klosteransichten in Glasflaschen gravieren und organisierten zusammen mit dem Verein „Kultur.Boden Niederalteich” den Verkauf von knapp 600 Flaschen „Klostergold”. In Rahmen des Verkaufs fand eine Ausstellung mit Raritäten aus der Zeit der Klosterbrauerei statt.

Hintergrund des Projektes ist, dass Anfang der 1970er Jahre mit der Klosterbrauerei Niederaltaich eine Braugeschichte, welche nicht nur mit den ältesten, noch aktiven Brauereien der Welt konkurrieren könnte, sondern auch eine Tradition verschwand, die vor allem eng mit Klöstern, Mönchen und speziell den Benediktinern verbunden ist. Bereits 1254 wurde ein Brauhaus in den Chroniken der Abtei Niederaltaich erstmals urkundlich erwähnt, 1321 erhielt das Kloster, das 741 gegründet wurde, die herzogliche „Erlaubnis, Bier ohne Einschränkungen herstellen und verkaufen zu dürfen“. Damit nach über 700 Jahren nach der herzoglichen Erlaubnis zur klösterlichen Bierherstellung und 50 Jahre nach der Brauereischließung wieder das Altaicher Klostergold genossen werden konnte, setzte sich das P-Seminar zum Ziel, das alte Bierrezept wieder aufleben zu lassen und zu vermarkten. Ein alter Sudbericht war der Startschuss für dieses Projekt der Schülerinnen und Schüler des St.-Gotthard-Gymnasiums.

Chiara Davidkova, Anna Maidl, Leni Klinke, Katharina Wagner, Anton Messerer, Sara Hilmer, Simon Pohl, Veronika Fritz, Catharina Auge, Francia Gollor, Niklas Strohmaier, Charlotte Stoiber wurden nun für diese großartige Leistung von Peter Brendel, Ltd. OStD und Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Niederbayern zusammen mit Dr. Jutta Krogull, Geschäftsführerin der Bezirksgruppe Niederbayern der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) ausgezeichnet und erhielten die Urkunden.

Zur Preisverleihung waren auch einige der zehn Kooperationspartner des P-Seminars gekommen. Allen voran die Braumeister Lorenz Birnkammer und Peter Wagner von der Brauerei Aldersbach, die den alten Sudbericht zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in deren Schaubrauerei umgesetzt hatten. Diplom-Braumeister Friedrich Ampenberger von der TU München-Weihenstephan war zur Preisverleihung angereist. Er hatte, in Zusammenarbeit mit Dr. Martin Zarnkow, dem Leiter der Abteilung Technologie am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ), mit wissenschaftlicher Akribie den Niederalteicher Sud mit den P-Seminaristen hergestellt. Dr. Thomas Koy von der Holzmanufaktur Liebich in Zwiesel war ebenso unter den Gratulanten. Er hatte die Holzträger erstellt, damit die original Bügelflaschen entsprechend vermarktet werden konnten.

Über den Regionalsieg freute sich nicht nur Schulleiter Johann Lummer. Auch Abt Marianus und Pater Ratmund waren zu Feierstunde gekommen, ebenso wie Bürgermeister Albin Dietrich, ehemaliger Bürgermeister Josef Thalhammer, Vertreter des Vereins „Kultur.Boden Niederalteich“, sowie Tanja Zieseniss-Gollor als Vertretung des Elternbeirates und Josef Färber als Vertreter der Fördergemeinschaft und stellv. Landrat. Sie alle gratulierten den Preisträgern herzlich und wünschten viel Erfolg für die nächste Runde auf Bayernebene. Aus den 27 Regionalsiegern erfolgt die Ermittlung der vier Landessieger, die am 30. März unter anderem von Kultusminister Michael Piazolo mit dem „P-Seminar-Preis 2021/23“ geehrt werden.

Für eine gelungene musikalische Umrahmung sorgten Andreas Hilz auf der Steirischen, Tobias Eichinger auf dem Akkordeon und ein Blasmusikensemble unter der Leitung von Stefan Binder und Max Kölbl, die Wirtshausstimmung in den Gotthardsaal zauberten.

Alfred Hüttinger / 10.2.23