Extra aufgemacht aus Oberammergau hat sich am 02.05.2023 Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Bayerischen Landtag. 90 Minuten debattierte er mit der Q11 verschiedenste Themen, erörterte mit seinem Blick auf den politischen Alltag unterschiedlichste Aspekte und bot auch Einblick in das Privatleben als Politiker. Der Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl (CSU) eröffnete den Schülerinnen und Schülern, dass er eigentlich nie vorhatte, in die Politik zu gehen. Als studierter Theologe hat er zunächst einen anderen Weg eingeschlagen. Über die Kommunalpolitik gelangte er schließlich 2008 in die Landtags-Opposition, seit 2018 ist er mit den Freien Wählern an der Regierung beteiligt. Einblicke gab er in sein Wirken als Fraktionsvorsitzender, stellte den wöchentlichen Ablauf des Parlamentsbetriebs dar und wies als Jurist (dies ist Streibls zweiter akademischer Abschluss) auf Besonderheiten beim vieldiskutierten sozialen Pflichtjahr, bei der Senkung des Wahl- und des Strafmündigkeitsalters und bei den Konsequenzen, die den „Klimaklebern“ drohen, hin.
Nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Biografie als Schüler des Benediktinergymnasiums Ettal schätzt Florian Streibl den Beitrag der kirchlichen Schulen zum Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schulen ganz besonders. Für den Abgeordneten ist die Privatschulfreiheit in Bayern ein hohes Gut. Speziell hinsichtlich der Situation der Privatschulfinanzierung befragt stellte der amtierende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler klar, dass es ein Ziel im Regierungshandeln sein muss, eine dauerhafte, verlässliche und zukunftsfähige Finanzierung für die Schulträger zu schaffen. Angesichts der steigenden Aufgaben von Schule ist die derzeitige Schulfinanzierung der Privatschulen von einem permanenten, aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten unumgänglichen Nachjustierens durch die Politik geprägt. So soll laut dem Abgeordneten die derzeitige unbefriedigende Situation bereits jetzt kurzfristig, aber dann auch nach der Wahl sinnvoll geregelt werden.
Besonders am Herzen lag ihm jedoch, bei allen Anwesenden die Bereitschaft zur Teilnahme am politischen Betrieb zu wecken. Die offene und sympathische Art ihres Gastes schätzten die Schüler sehr, so dass Streibls Besuch wirklich als „Geschenk“ in Erinnerung bleiben wird.
Peter Hatzl / 8.5.23
